Spätestens seit der Corona-Pandemie kennt man Infrarot-Thermometer, die etwa beim Eingang von Supermärkten im Ausland zum Fiebermessen eingesetzt wurden. Zwar bezieht sich unser Test auf Infrarot-Thermometer für nicht-medizinische Einsätze, aber das Grundprinzip ist dasselbe: Zielen, feuern, ablesen. Nur zielt man mit unseren Modellen nicht auf Menschen, sondern auf Wände, Maschinenteile oder Lebensmittel.
Das beste Fleischthermometer
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Infrarot-Thermometer, manchmal auch Pyrometer gennant, werden überall eingesetzt, wo Kontaktthermometer nicht sinnvoll sind. Kontaktthermometer sind oft zu langsam, verändern die Temperatur des Ziels zu stark oder werden durch extreme Temperaturen beschädigt. Genau diese Probleme umgeht ein Infrarot-Thermometer, denn es misst die Temperatur, ohne das Zielobjekt zu beeinflussen. Es nimmt sich die Infrarot-Strahlung, welche sowieso vom Objekte ausgesendet wird, und ermittelt mit Physik-Magie die Temperatur.
In unserem Test haben wir sowohl Geräte für Einsteiger als auch Exemplare für Experten getestet und verglichen. Einige bieten Funktionen, mit denen man sich tagelang beschäftigen kann, andere bieten keine komplizierten Zusatzfunktionen. Egal, ob man sich für Anwendungen in der Gebäudetechnik, beim Kochen oder im Haushalt interessiert, für jedes Spezialgebiet gibt es geeignete Infrarot-Thermometer.
Wir haben insgesamt 20 Infrarot-Thermometer getestet, wovon noch 13 verfügbar sind. Alle Modelle reagieren schnell und decken einen Temperaturbereich von mehreren hundert Grad Celsius ab. Die Genauigkeit und Eignung für verschiedene Oberflächen unterscheidet sich aber. Deshalb lohnt es sich, die Geräte genau anzuschauen und zu vergleichen, damit man die nötigen Funktionen hat, aber nicht mit Kanonen auf Spatzen schießt.
Kurzübersicht
Testsieger
TFA Dostmann ScanTemp 485
Das ScanTemp 485 bringt neben genauen Messungen auch nützliche Funktionen für fortgeschrittene Anwendungsbereiche.
Vollständiger Preisvergleich
Das TFA Dostmann ScanTemp 485 lieferte nicht nur die genauesten Messergebnisse im Test, mit seinem Doppel-Laser kann die Messstelle auch sehr leicht und genau anvisiert werden und eignet sich damit auch für professionelle Einsatzgebiete. Das Infrarot-Thermometer trifft überdies die goldene Mitte zwischen überladenem und zu magerem Design: Grenzwertalarm, Haltefunktion und die Einstellung des Emissionsgrades sind dabei, App-Kompatibilität oder ein Typ-K-Anschluss für Temperatursonden aber nicht – beides benötigen nur die wenigsten.
Auch gut
Btmeter BT-1500
Der sich kreuzende Doppel-Laser und die optische Auflösung von 30:1 machen den Messvorgang besonders leicht.
Vollständiger Preisvergleich
Das Btmeter BT-1500 eignet sich besonders gut für heiße Oberflächen. Aufgrund der optischen Auflösung von 30:1, einem Doppel-Laser und einer maximalen Messtemperatur von 1500 Grad Celsius lassen sich überhitzende Problemzonen einfach identifizieren. Ein Grenzwertalarm unterstützt das Aufspüren von heißen Maschinenteilen zusätzlich.
Für Profis
Bosch Professional GIS 1000 C
Mit Kamera, Hygrometer und App-Kompatibilität fährt das Bosch Professional GIS 1000 C schwere Geschütze auf.
Vollständiger Preisvergleich
Das Bosch Professional GIS 1000 C ist die beste Wahl für Profis, die Wärmebrücken in Gebäuden nicht nur aufspüren sondern auch dokumentieren möchten, denn dazu ist es eigens mit einer Kamera ausgerüstet. Außerdem verfügt es über einen Typ-K-Anschluss für Temperatursonden. Neben verschiedenen Messmodi bietet es Bluetooth, über das es mit einem Smartphone verbunden und in der Bosch Thermal App verwendet werden kann, um Projekte zu verwalten. All das lässt sich Bosch allerdings auch fürstlich bezahlen, doch für Profis macht sich die Investition schnell bezahlt.
Preistipp
Btmeter BT-980G
Auch ohne Unsummen auszugeben kriegt man genaue Infrarot-Thermometer.
Vollständiger Preisvergleich
Das Btmeter BT-980 sieht von außen unscheinbar aus, aber das preiswerte Infrarot-Thermometer hat es in sich: Mit nützlichen Zusatzfunktionen wie der Maximal-, Minimal- und Durchschnittstemperaturanzeige und überragender Genauigkeit bei den Testmessungen überzeugt das BT-980 mit seiner Leistung. Für den Preis verzeiht man dem Gerät die billige Plastikoberfläche und den klapprigen Auslöser.
Leichte Bedienung
Bosch Home and Garden UniversalTemp
Das Bosch Home and Garden UniversalTemp Infrarot-Thermometer lässt unnötigen Ballast beiseite und lockt damit vor allem Einsteiger an.
Vollständiger Preisvergleich
Wer mit Zusatzfunktionen und Einstellungsmöglichkeiten überfordert ist, liegt mit dem Bosch Home and Garden UniversalTemp goldrichtig. Die Einstellung des Emissionsgrades ist mit drei Piktogrammen so intuitiv gestaltet wie bei keinem anderen Gerät. Mit dem UniversalTemp kann man beim Messen nichts falsch machen, dafür kann es nur die aktuelle Temperatur messen. Diese Reduktion auf die Kernkompetenz überzeugt in seiner Simplizität.
Vergleichstabelle
Testsieger
TFA Dostmann ScanTemp 485
Auch gut
Btmeter BT-1500
Für Profis
Bosch Professional GIS 1000 C
Preistipp
Btmeter BT-980G
Leichte Bedienung
Bosch Home and Garden UniversalTemp
Fluke 62 Max +
Fluke 561
Eventek Infrarot-Thermometer
ThermoPro TP30
Sovarcate HS960D
Tilswall IR02B
Helect H-1020
TFA Dostmann Slim Flash
Testsieger
TFA Dostmann ScanTemp 485
- Doppel-Laser
- Sehr genaue Messungen
- Hohe optische Auflösung
- Grenzwertalarm und Haltefunktion
- Gürteltasche
Auch gut
Btmeter BT-1500
- Doppel-Laser
- Hohe optische Auflösung
- Verschiedene Temperatur-Modi
- Grenzwertalarm
- Tragetasche
- Genauigkeit der Messungen nicht besonders hoch
Für Profis
Bosch Professional GIS 1000 C
- Doppel-Laser
- Integrierte Kamera
- Verschiedene Modi: Wärmebrücke, Taupunkt, Kontakttemperatur und Benutzermodus
- App-Kompatibilität
Preistipp
Btmeter BT-980G
- Verschiedene Temperaturmodi
- Genaue Messungen bei Wand und heißem Wasser
- Günstig
- Ungenau bei kaltem Wasser
- Billiges Plastikgehäuse
Leichte Bedienung
Bosch Home and Garden UniversalTemp
- Intuitive Bedienung
- Wertige Verarbeitung
- Genaue Messungen
- Keine Zusatzmodi für Messungen
- Nur drei Einstellungen für Emissionsgrad
Fluke 62 Max +
- Verschiedene Temperaturmodi
- Mit Karabiner
- Wertige Verarbeitung
- Teuer
- Ungenau bei heißem Wasser
Fluke 561
- Typ-K-Schnittstelle und Kontakt-Draht
- Mit Koffer aus Hartplastik
- Nur drei Emissionsgrade
- Sehr ungenau bei heißem Wasser
Eventek Infrarot-Thermometer
- Kalibrierungs-Funktion
- Günstig
- Genau bei Wand
- Ungenau bei heißem Wasser
- Nur zwei Einstellungen für Emissionsgrad
ThermoPro TP30
- Genaue Einstellung des Emissionsgrades
- Grenzwertalarm
- Einfache Bedienung
- Günstig
- Ungenau bei heißem Wasser
- Billiges Plastikgehäuse
Sovarcate HS960D
- Mit Fleischthermometer
- Genaue Einstellung des Emissionsgrades
- Sehr ungenaue Messungen bei heißem Wasser
- Lauter Pieps-Ton
Tilswall IR02B
- Genaue Einstellung des Emissionsgrades
- Typ-K-Schnittstelle und Kontaktdraht
- Grenzwertalarm
- Sehr ungenaue Messungen bei heißem Wasser
- Lauter Pieps-Ton
Helect H-1020
- Einfache Bedienung
- Keine verschiedenen Mess-Features
- Keine Anpassung des Emissionsgrades
TFA Dostmann Slim Flash
- Einfache Bedienung
- Keine Messfeatures
- Optische Auflösung von 1:1
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Messen mit Pistole: Infrarot-Thermometer im Test
Denkt man an Thermometer, kommen einem wohl zuerst mechanische Thermometer in den Sinn. Eine Flüssigkeit steigt und fällt mit zunehmender bzw. abnehmender Temperatur. Neben mechanischen Thermometern sind digitale Varianten auch relativ häufig, Letztere messen die Temperatur über Schwankungen eines elektrischen Widerstandes. Infrarot-Thermometer sind vergleichsweise unüblich, finden aber trotzdem ihre Nische in der Temperaturmessung.
Von Infrarot-Strahlung zu Temperatur
Infrarot-Thermometer machen sich die elektromagnetische Strahlung zu Nutze, die jeder Körper mit einer Temperatur über dem absoluten Nullpunkt (-273.15 Grad Celsius) aufnimmt und abgibt. Die Physiker nehmen sich hier den sogenannten Schwarzen Körper zu Hilfe – ein idealisierter Gegenstand, der jegliche Wärmestrahlung aufnimmt.
Gemäß der Thermodynamik lässt sich aus der Strahlungsleistung und der Oberfläche eines Körpers die Temperatur bestimmen. Da wir nicht in einer idealisierten Welt leben, sind reale Objekte keine Schwarzen Körper und geben nicht die komplette Wärmestrahlung ab, die auf sie einprasselt. Wie viel Wärmestrahlung schlussendlich aufgenommen und abgegeben wird, bestimmt der Emissionsgrad. Je höher er ist, desto stärker gleicht ein Material einem Schwarzen Körper.
Hoher Emissionsgrad bedeutet viel Infrarot-Strahlung
Viele Infrarot-Thermometer erlauben es, den Emissionsgrad einzustellen. In diesem Fall muss das Material des Gegenstandes bekannt sein, dessen Temperatur man messen möchte. Hat ein Pyrometer einen voreingestellten Emissionsgrad, sind nur dann genaue Messungen möglich, wenn der Emissionsgrad für den Zielgegenstand passt. Je größer die Abweichung im Emissionsgrad, desto höher der Fehler beim Bestimmen der Temperatur.
Aus der eingefangenen Infrarot-Strahlung wird also die Temperatur berechnet. Bei dieser Messung gibt es externe Faktoren, zum Beispiel der eingestellte Emissionsgrad oder reflektiertes Sonnenlicht, die das Ergebnis verfälschen können. Infrarot-Thermometer bieten bestimmte Vorzüge, man sollte sich aber ihrer kritischen Fehlerquellen bewusst sein.
Vor- und Nachteile von Infrarot-Thermometern
Sind die Zielgegenstände besonders heiß oder sollte der Kontakt mit dem Zielobjekt auf jeden Fall vermieden werden, zeigt die kontaktlose Messung per Infrarot-Strahlung ihre Stärken. Einsätze an Maschinenteilen, an elektrischen Anlagen oder in der Küche sind deswegen üblich. Auch sich bewegende Gegenstände machen keine Probleme, solange man das Thermometer gezielt auf den Gegenstand richtet.
Da kein direkter Kontakt hergestellt muss, findet auch eine keine Energieübertragung statt – die Temperatur des Gegenstandes wird nicht beeinflusst, was beim Einsatz von Kontaktthermometern der Fall ist. Des Weiteren werden sensible Objekte nicht beschädigt, zusätzlich gibt es keinen mechanischen Verschleiß des Thermometers selbst.
Infrarot-Thermometer sind sehr schnell
Messungen mit Pyrometern sind sehr schnell abgeschlossen. Ist das Messgerät eingeschaltet und ausgerichtet, betätigt man den Abzug und kriegt sofort das Messergebnis angezeigt. Anders als bei Kontaktthermometern muss man nicht warten, bis sich die Temperatur des Kontaktes angeglichen hat.
Auf der Kehrseite muss für eine möglichst präzise Messung der Emissionsgrad bekannt sein. Zum Teil schwankt er sogar bei gleichen Materialien massiv, wenn sich ihre Temperatur verändert. Bei Metallen kommt die Oxidation hinzu, welche den Faktor stark verändern kann. Sonnenlicht und andere Strahlung wird von Oberflächen teilweise reflektiert, was das Ergebnis noch einmal verzerrt.
Wozu ein Infrarot-Thermometer?
Vor allem beim Handwerken zeigen Infrarot-Thermometer ihre Vorzüge. Überall, wo Kontaktthermometer an ihre Grenzen stoßen, sind ihre Infrarot-Alternativen sinnvoll. Das muss nicht immer mit der extremen Temperatur zu tun haben, denn auch bei unter Strom stehenden Gegenständen bleibt man lieber auf Distanz. Die Infrarot-Thermometer sind nicht zum Fiebermessen entwickelt worden und dürfen nicht auf Menschen angewendet werden.
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Beim Kochen lassen sich Infrarot-Thermometer zum Beispiel bei siedendem Öl einsetzen. Auch wenn die Temperatur sehr schnell bestimmt werden muss, eignen sich Infrarot-Thermometer am ehesten. Zum Beispiel können heiße Gerichte vor dem Servieren auf die ideale Temperatur geprüft werden. Ist man unterwegs, lässt sich für Babys oder Kinder ein heißes Gericht überprüfen, sodass keine Verbrennungen entstehen.
Unser Favorit
Testsieger
TFA Dostmann ScanTemp 485
Das ScanTemp 485 bringt neben genauen Messungen auch nützliche Funktionen für fortgeschrittene Anwendungsbereiche.
Vollständiger Preisvergleich
Das TFA Dostmann ScanTemp 485 ist das zuverläßige Infrarot-Thermometer für alle Anwendungsbereiche: Mag man es einfach, muss man an den Einstellungen nichts verändern. Ist man ein Profi, bietet das Gerät eine Haltefunktion für Messreihen, ein Grenzwertalarm samt anpassbaren Grenzen kann aktiviert werden und eine Gürteltasche für den Experten-Look ist auch dabei.
Nimmt man das ScanTemp 485 in die Hand, wirkt es ziemlich unscheinbar. Klein, aber trotzdem nicht zu leicht, liegt das ScanTemp 485 sehr gut in der Hand. Der weiche Griff gestaltet die Bedienung angenehm. Sobald man aber den Abzug betätigt, fällt einem der Doppel-Laser auf. Der Laser soll einem helfen, den Messbereich abzuschätzen, lässt sich per Knopfdruck aber abschalten.
Der Doppel-Laser ist äußerst praktisch
Bei zwei Lasern denkt man sich einen Kreis, auf dem die beiden Laserpunkte liegen – sehr anschaulich. Bei anderen Geräten zeigt in der Regel ein einziger Laserpunkt nur den Mittelpunkt des Messbereichs an, den Radius muss man selbst abschätzen. Besonders ausgelegt sind die beiden Laser auch deshalb, weil sie sich am Scharfpunkt kreuzen. In diesem Abstand ist die optische Auflösung maximal, bei anderen Abständen entstehen Ungenauigkeiten.
Funktionen und Anwendung
Die Temperatur des Messbereichs wird direkt auf dem Bildschirm angezeigt, dessen Hintergrundbeleuchtung per Knopfdruck ein- und ausgeschaltet werden kann. Jedes Mal, wenn man den Abzug gedrückt hält, wird eine neue Messung durchgeführt. Die Temperatur wird nach dem Loslassen gehalten und kann problemlos abgelesen werden, jedoch schaltet sich das Gerät nach etwa sieben Sekunden automatisch aus, was sich nicht verändern lässt.
Über die Mode-Taste können die Zusatzfunktionen erreicht werden. Nach einmaligem Drücken kann man den Emissionsfaktor verstellen. Ein weiterer Knopfdruck macht das Einschalten des Dauerbetriebs möglich. In diesem Modus bleiben Sensor und Laser nach Betätigen des Abzugs so lange aktiv, bis die Messung durch erneutes Betätigen des Abzugs gestoppt wird.
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Der Dauerbetrieb ist praktisch, um Extremtemperaturen zu bestimmen. Auf dem Bildschirm findet man nämlich nicht nur die zuletzt gemessene Temperatur, sondern auch die Maximal- und Minimaltemperatur aus einer Serie. Im Dauerbetrieb kann eine Fläche systematisch untersucht werden.
Zu guter Letzt gibt es den Grenzwertalarm. Dieser schlägt ab einer bzw. unter einer selbst bestimmbaren Maximal- oder Minimaltemperatur Alarm. Dann meldet sich ein schriller Piepston, durch den man garantiert wachgerüttelt wird. Bei sensiblen Temperaturgrenzen hilft der Alarm, schnell auf zu hohe oder zu niedrige Temperaturen aufmerksam gemacht zu werden.
Messgenauigkeit
In unserem Genauigkeitstest musste das TFA Dostmann ScanTemp 485 die Temperatur von drei Gegenständen bestimmen: einer Wand, kaltem sowie heißem Wasser. Dazu wurde für die Wand mit dunkler Farbe ein Emissionsfaktor von 0,95 gewählt, für Wasser jeweils 0,98. Als Referenz wurde ein Kontaktthermometer verwendet.
Vor allem bei der Wand zeigte das ScanTemp seine Stärken. Im Durchschnitt gibt es beim ScanTemp 485 keine Abweichung vom Wert des Kontaktthermometers, womit es die Bestleistung unter allen getesteten Geräten zustande bringt. Für matte Festgegenstände muss man also mit keinen Abstrichen zu Kontaktthermometern rechnen.
Die Temperatur der Wand trifft das ScanTemp 485 genau
Kaltes Wasser macht mit einer Abweichung von 0,5 Grad schon mehr Probleme, aber zugegebenermaßen ist das bei bei den meisten Geräten der Fall. Bei heißem Wasser mit Temperaturen über 90 Grad erhöht sich die Abweichung auf satte 6,3 Grad. Damit gehört das Infrarot-Thermometer von TFA Dostmann, man mag es kaum glauben, zu den besseren Geräten. Heißes Wasser macht nämlich Infrarot-Thermometern grundsätzlich Probleme.
Über die drei Testsituationen hinweg erlangt das ScanTemp 485 die besten Noten aller Geräte. Für siedend heißes Wasser gibt es zwar bessere Alternativen, aber bei kalten Flüssigkeiten und Festgegenständen macht dem ScanTemp 485 kein anderes Infrarot-Thermometer etwas vor.
Nachteile?
In unserem Test konnten wir keine Abzüge für die Kernkompetenzen des ScanTemps machen. Sowohl in der Präzision als auch in der Funktionalität brilliert das Infrarot-Thermometer. Externe Geräte können zwar nicht angeschlossen werden – das Bosch Professional GIS 1000 C oder das Fluke 561 bieten diese Option – dafür zahlt man keine Unsummen für die Anschaffung.
Amazon-Reviews weisen jedoch teilweise darauf hin, dass bei manchen Bestellungen mangelhafte Geräte geliefert wurden. Vor allem beim Laser und bei der Bildschirmbeleuchtung scheint es zu Mängeln zu kommen. Auch zog das Gerät bei manchen Nutzern Saft aus der Batterie, sogar wenn es ausgeschaltet war. Bei unserem Testgerät konnten wir aber keinerlei Defekte feststellen.
TFA Dostmann ScanTemp 485 im Testspiegel
Auf waermebildkamera-test.de wurde die ScanTemp 485 von TFA Dostmann bereits mit 8,9 von 10 Punkten ausgezeichnet. Besonders hervorgehoben wurden die einfache Bedienung und die hohe Verarbeitungsqualität, wobei das Gerät keinesfalls überladen wirkt:
»Das ScanTemp 485 machte schon beim Auspacken einen guten und soliden Eindruck. Die Bedienung war sehr intuitiv und das Gerät ist nicht übermäßig mit Funktionen überladen. Bei den Messungen kann man genaue Werte erwarten, nicht zuletzt Dank Präzisionslinse und einstellbaren Emissionsgrades. Die mitgelieferte Gürteltasche und das gute Handbuch sorgen für Pluspunkte im Test. Aufgrund den vielfältigen Einsatzbereichen und der Qualität ist eine eindeutige Kaufempfehlung für das TFA Dostmann ScanTemp 485 auszusprechen!«
Alternativen
Auch gut
Btmeter BT-1500
Der sich kreuzende Doppel-Laser und die optische Auflösung von 30:1 machen den Messvorgang besonders leicht.
Vollständiger Preisvergleich
Das Btmeter BT-1500 eignet sich für alle, die einen präzisen Messbereich ansteuern wollen. Es ist das Infrarot-Thermometer samt sich kreuzendem Doppel-Laser mit der höchsten optischen Auflösung von 30:1 und misst bis 1500 Grad Celsius – so hoch wie kein anderes Infrarot-Thermometer in unserem Test.
Neben dem Gerät selbst findet man im Lieferumfang noch eine Tragetasche aus dünnem Plastik, einen Schraubenzieher, einen Karabiner und das Handbuch. Den Schraubenzieher und den Karabiner braucht man zum Öffnen des Batteriefachs – zuerst die Schraube lösen, dann am eingehängten Karabiner ziehen. Am Karabiner kann das Pyrometer auch aufgehängt werden.
Das BT-1500 ist zwar in edelstem Billig-Plastik gekleidet, hat aber einiges auf dem Kasten. Betätigt man den Auslöser, schaltet sich das Gerät mit einem Pieps-Ton ein. Der Bildschirm ist angenehm groß. Theoretisch gibt es eine Hintergrundbeleuchtung, aber bei unserem Test ließ sich diese nicht aktivieren – schade. Der sich kreuzende Doppellaser funktioniert aber wie er soll, auch die Lampe zur Ausleuchtung des Messbereichs geht sehr gut.
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Drückt man sich durch die Funktionen durch, findet man ein paar interessante Features: Auf Wunsch werden die Maximal-, Minimal-, Durchschnittstemperatur oder die Temperaturspanne einer Messreihe ermittelt. Für selbst bestimmbare Ober- und Untergrenzen kann der jeweilige Alarm festgelegt werden. Werden die Grenzen über- bzw. unterschritten, ertönt periodisch ein Pieps-Ton und der Bildschirm zeigt den Alarm an.
In unserem Praxistest zur Messgenauigkeit schneidet das BT-1500 nicht allzu prickelnd ab. Bei der Wand ergab sich eine Abweichung von 0,7, bei kaltem Wasser waren es 0,6 und bei siedend heißem Wasser 6,7 Grad Celsius. Das Btmeter ist also nicht sehr genau, verfügt aber trotzdem über eine ausreichend hohe Präzision für die typischen Anwendungsbereiche von Infrarot-Thermometern.
Das Btmeter BT-1500 eignet sich also für all jene, die auf einen kleinen Messbereich, aber dabei nicht auf haargenaue Temperaturangaben angewiesen sind. Die Messfunktionen und nützliches Zubehör runden das Produkt ab. Man kriegt für einen guten Preis von weniger als 60 Euro alles, was man wirklich braucht.
Für Profis
Bosch Professional GIS 1000 C
Mit Kamera, Hygrometer und App-Kompatibilität fährt das Bosch Professional GIS 1000 C schwere Geschütze auf.
Vollständiger Preisvergleich
Das GIS 1000 C von Bosch Professional ist das richtige, um Wärmebrücken an Außenwänden aufspüren. Förderliche Bedingungen für Schimmel werden ebenfalls erkannt, und die Dokumentation von Wärmemessungen werden sogar mit der Bosch Thermal App unterstützt. Wer sich mit der Materie auskennt oder sich einarbeiten möchte, kriegt mit der GIS 1000 C ein Infrarot-Thermometer der Superlative.
Aber zuerst die Basics. Neben dem Gerät findet man ein Micro-USB-Kabel und das Handbuch, das etwa gleich dick ist wie eine Bibel. Das Micro-USB-Kabel dient nicht dem Laden eines Geräts, sondern der Übertragung von Bildern: Das GIS 1000 C besitzt nämlich eine Kamera und einen Bildschirm, auf dem Zahlenwerte angezeigt werden. In unserem Test ist diese Ausstattung einzigartig.
Ist das Gerät in Betrieb genommen, wählt man den Modus aus. Wir beschäftigen uns zuerst mit dem Messen von Oberflächentemperaturen, was alle anderen Infrarot-Thermometer auch können. In diesem Modus wird die Oberflächentemperatur aus dem gegebenen Emissionsfaktor und der reflektierten Temperatur ermittelt. Die reflektierte Temperatur muss eingestellt werden, in Innenräumen ist sie gleich der Lufttemperatur. Einen Grenzwertalarm für Ober- und Untergrenzen gibt es auch.
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Bei der Wand und heißem Wasser misst das GIS 1000 C mit einer Abweichung von 0,2 bzw. 5,5 Grad Celsius im Vergleich mit andere Testgeräten genau, bei kalten Wasser ist die Abweichung mit 1,5 Grad Celsius aber ziemlich hoch. Wichtig ist hier aber der Wand-Wert, da das Bosch-Gerät auf Wände ausgelegt ist.
Die Kamera bietet eine einfache Dokumentation
Kamera und Bildschirm sorgen für eine genaue Dokumentation. Die Temperatur wird mit einem Zahlenwert angegeben und auf einer Skala durch einen Pfeil symbolisiert. Eine verbaute Taschenlampe sorgt für ein gutes Bild. Ist eine Messreihe abgeschlossen, kann das Bild durch Knopfdruck gesichert und per Micro-USB-Kabel auf einen Computer übertragen werden.
Der Modus »Wärmebrücke« überprüft, wie gut isoliert Außenwände sind. Gemessen werden die Umgebungstemperatur mittels im Gerät verbautem Thermometer und die Wandtemperatur über Infrarot. Die Außentemperatur muss per Hand eingestellt werden. Das GIS 1000 C bestimmt dann das Verhältnis der Differenzen zwischen Wand- und Außentemperatur sowie Innen- und Außentemperatur. Die Position auf der Farbskala zeigt an, ob die Isolation gut ist oder nicht.
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Möchte man den Taupunkt bestimmen, kommt das Hygrometer des Bosch-Geräts zum Einsatz. Über die Raumtemperatur, die Wandtemperatur sowie die relative Luftfeuchtigkeit wird errechnet, ob sich unter diesen Umständen Tau auf der Wand bilden kann. Ist das der Fall, sieht man den Zeiger im roten Bereich, bei gelb muss man auch aufpassen. Schimmelsporen werden nicht gemessen, lediglich, ob sich Tau absetzen kann und so die Schimmelbildung ermöglicht.
Über die Typ-K-Schnittstelle können Kontaktthermometer angeschlossen werden, ein solches liegt aber beim GIS 1000 C nicht bei. Kalibrieren kann man das Gerät über die Kontakttemperatur leider nicht, zum Nachjustieren muss das GIS 1000 C in ein Service-Zentrum von Bosch gebracht werden. Im Benutzermodus werden die relative Luftfeuchtigkeit, Umgebungstemperatur, Taupunkt, durchschnittliche und momentane Durchschnittstemperatur angezeigt. Die ersten vier Werte können auf Wunsch ausgeblendet werden.
Beim Alleskönner unter den Infrarot-Thermometern können mittels Bluetooth und Bosch Thermal App Messwerte direkt auf mit dem Handy geschossenen Fotos platziert werden. Die App ist besonders praktisch für Projekte mit mehreren Personen, mit denen Dateien direkt geteilt werden können, und zur Verwaltung von Projekten, die mehrere Bosch-Professional-Geräte benötigen.
All diese Funktionen haben natürlich ihren Preis, weshalb die Bosch um die 300 Euro kostet. Viele werden mit den verschiedenen Modi nichts anfangen können. Wer sich mit der Materie auskennt und das Gerät regelmäßig verwendet, findet am Bosch Professional GIS 1000 C Gefallen. Braucht man das Infrarot-Thermometer aber nur ab und zu zur Temperaturmessung, sind die Extras überflüssig.
Preistipp
Btmeter BT-980G
Auch ohne Unsummen auszugeben kriegt man genaue Infrarot-Thermometer.
Vollständiger Preisvergleich
Günstige Infrarot-Thermometer mit hoher Messgenauigkeit gibt es, man muss sie nur finden. Das Btmeter BT-980G erfüllt mit präzisen Messungen, der Option zur Verstellung des Emissionsgrades und zusätzlichen Mess-Features alle Anforderungen, die man an ein Infrarot-Thermometer stellt. Das Gehäuse besteht hingegen aus billigem Plastik und der Bildschirm ist etwas klein, aber für etwa 20 Euro ist das Jammern auf hohem Niveau.
Zubehör gibt es für das BT-980G auch nicht – der Lieferumfang ist mit dem Thermometer allein so schlank, wie es nur geht. Das Handgefühl überzeugt leider nicht, da der Griff aus glattem Kunststoff besteht. Der Auslöser ist klapprig und das Display klein. Es wirkt also nicht so, als ob das Gerät überzeugen könnte.
Nach dem Einschalten ändert sich das Gesamtbild aber drastisch. Das Thermometer verfügt über alle geläufigen Funktionen: Der Emissionsfaktor ist zwischen 0,1 und 1 in Schritten von 0,01 anpassbar, ein Grenzwertalarm kann für eine Ober- und Untergrenze eingestellt werden, und Maximal-, Minimal- und Durchschnittstemperatur können neben der aktuellen Temperatur auch angezeigt werden.
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Diese Kernfunktionen sind nützlich und bei einem günstigen Gerät nicht selbstverständlich. Noch außergewöhnlicher ist die Präzision der Messwerte. Bei der Wand lag der Wert nur 0,1 und bei heißem Wasser lediglich 2,2 Grad Celsius daneben. Damit ist das Btmeter BT-980G das genauste Infrarot-Thermometer für heißes Wasser in unserem Test! Nur kaltes Wasser bereitete dem BT-980G Probleme.
Heißes Wasser misst das BT-980G überraschend genau
Der LCD-Bildschirm besitzt eine grüne Beleuchtung, ist aber sehr klein geraten. Beim Abdrücken des Auslösers klappert das Plastik vor sich hin, einen angenehmen Druckpunkt gibt es auch nicht, aber es funktioniert alles, wie es soll. Der Einfach-Laser hilft beim Zielen, aber das Abschätzen des Messflecks ist entsprechend schwieriger als beim Doppellaser.
Für den Einsatz in der Küche eignet sich das BT-980G wegen der hohen Genauigkeit bei heißem Wasser besonders gut. Auch Festgegenstände sind kein Problem, weshalb es als günstige Alternative eine Alternative verdient, wenn man nicht viel Geld für ein Infrarot-Thermometer ausgeben möchte. Mit Einbußen bei der Wertigkeit muss man aber rechnen.
Leichte Bedienung
Bosch Home and Garden UniversalTemp
Das Bosch Home and Garden UniversalTemp Infrarot-Thermometer lässt unnötigen Ballast beiseite und lockt damit vor allem Einsteiger an.
Vollständiger Preisvergleich
Infrarot-Thermometer sind komplex, für manche sogar unnötig kompliziert. Wer sich nicht mit Emissionsgrad oder Reflexionstemperatur beschäftigen möchte, liegt mit dem Bosch Home and Garden UniversalTemp goldrichtig. Seine Funktionen sind so einfach, dass man auch ohne Vorkenntnisse sofort mit dem Messen loslegen kann. Mehr kann das Gerät auch nicht, aber wer sich nicht mit dem Emissionsgrad auskennt, muss von Zusatzfunktionen nichts wissen.
Wieso kompliziert, wenn es einfach geht? Das UniversalTemp beschränkt sich neben Auslöser sowie Ein- und Ausschaltknopf auf eine einzige Taste, wodurch man als Einsteiger bei Infrarot-Thermometern nicht überfordert wird. Durch die vielen Knöpfe und Einstellungsmöglichkeiten können andere Geräte manch einen abschrecken.
Der Griff ist ist dank weichem Kunststoff sehr angenehm und die Tasten klappern nicht. Entweder über den Auslöser oder den Einschaltknopf wird das UniversalTemp aktiviert. Die Batterieanzeige findet man oben rechts auf dem Bildschirm, in der Mitte zieren Striche den Bereich der Messwerte und am unteren Rand findet man drei Zeichen mit Pfeilen. Was hat es mit diesen Piktogrammen auf sich?
Durch die Einstellung wählt man aus, wie stark eine Oberfläche reflektiert. Das wird einem intuitiv durch die Pfeile klargemacht. Hinter dieser Einstellung versteckt sich die Anpassung des ominösen Emissionsgrades: 0.95 für wenig Reflexion, 0,85 für mittlere und 0,75 für starke Reflexion. Blanke Metalle etwa liegen deutlich unter 0,75, aber solche Oberflächen kann man mit einem dunklen Klebestreifen abdecken und darauf den Streifen messen. Die Zahlenwerte findet man aber nur im Handbuch, das UniversalTemp verwendet die einfachen Bilder. Zwischen den Einstellungen gewechselt wird mithilfe von »Mode«. Hält man diesen Knopf gedrückt, stellt sich die Temperaturanzeige von Grad Celsius auf Fahrenheit um.
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In der Praxis wählt man also nach persönlicher Einschätzung aus, wie stark die Messoberfläche reflektiert. Führt man Messungen durch, wird einem das Ergebnis direkt angezeigt und der Wert fixiert, sobald man den Auslöser loslässt. Führt man nun eine weitere Messung durch, verschiebt sich der letzte Messwert auf die obere Position und die aktuelle Temperatur wird unten angezeigt. So kann man zwei Werte direkt miteinander vergleichen.
Zwar hilft einem nur ein Einfach-Laser beim Ausrichten des Sensors, was für Anwendungen in den eigenen vier Wänden reicht. Heiße Teller, Außenwände oder Heizungen können mit dem Infrarot-Thermometer im Handumdrehen überprüft werden. In unserem Test waren die Messungen bei der Wand mit 0,4 Grad Abweichung präzise, aber auch bei tiefen und hohen Wassertemperaturen mit 0,5 bzw. 5,6 Grad Abweichung noch ziemlich genau.
Das Infrarot-Thermometer eignet sich somit für jeden Haushalt, denn mit dem Bedienungskonzept von Bosch Home and Garden findet sich jeder spielend einfach zurecht. Abstriche bei der Qualität werden nicht gemacht, im Gegenteil: Was geboten wird, überzeugt. Jedoch muss jeder selber wissen, ob man einen Grenzwertalarm, eine Haltefunktion oder andere Modi braucht. Wer sich über solche Funktionen Gedanken macht, sollte zu einem anderen Gerät greifen. Hat man hingegen keine Ahnung, was das alles ist, wird man mit dem UniversalTemp zufrieden sein.
Außerdem getestet
Fluke 62 Max +
Vollständiger Preisvergleich
Das Fluke 62 Max + ist das günstigere Fluke-Modell in unserem Test. Besonders auffällig ist der Karabiner, der sich am Griff einhängen lässt, aber auch sonst hat das Gerät ein beeindruckendes Gewicht und einen angenehmen Auslöser, womit sich das 62 Max + von günstigen Modellen absetzt. Dass keine Tragetasche beiliegt, ist für den Preis von über 100 Euro schade. Auch die optische Auflösung ist mit 12:1 nicht hervorragend. Trotzdem punktet das 62 Max + mit den Funktionen Maximal-, Minimal- und Durchschnittstemperatur sowie einem Grenzwertalarm. Das automatische Ausschalten lässt sich auf 10 Minuten erhöhen.
Bei der Wand und kalten Wasser traf die 62 Max + die Temperatur mit 0,7 bzw. 0,6 Grad Abweichung gut, aber bei heißem Wasser weicht die gemessene Temperatur fast zehn Grad von der tatsächlichen ab, was keine gute Leistung darstellt, aber die Messung ist trotzdem noch genauer als beim Fluke 561. Wer Fluke-Fan ist, darf gerne zur 62 Max + greifen. Zwar gibt es keine Typ-K-Schnittstelle für Kontaktthermometer, aber abseits davon kriegt man ein solides Pyrometer für Messungen auf Distanz.
Fluke 561
Vollständiger Preisvergleich
Das Fluke 561 bietet als Profi-Modell von Fluke nicht nur eine Typ-K-Schnittstelle und einen anschließbaren Kontakt für Direktmessungen, sondern auch einen kleinen Koffer aus Hartplastik. Etwas überraschend ist aber, dass sich der Emissionsfaktor nur in drei Stufen einstellen lässt (Hi, Mid, Low). Hi steht für 0,95, Mid für 0,7 und Low für 0,3. Immerhin wird damit ein großer Bereich abgedeckt. Von Grad Celsius auf Fahrenheit lässt sich das Gerät durch einen kleinen Schalter im Batteriefach umstellen. Umständlich, aber man macht es auch nicht alle Tage.
Mit 12:1 ist die optische Auflösung gleich gut wie bei beim 62 Max +. Bei der Wand trifft das 561 die Temperatur mit 0,2 Grad Abweichung sehr genau, auch kaltes Wasser ist mit 0,6 Grad Abweichung noch vergleichsweise genau bestimmbar, aber heißes Wasser kriegt das Fluke-Thermometer nicht hin: ganze 11,3 Grad liegt es daneben. Für ein Profi-Gerät ist das ziemlich viel. Wer einen Typ-K-Anschluss braucht und dabei nicht zum doppelt so teuren Bosch Professional GIS 1000 C greifen möchte, wird mit dem Fluke 561 aber gut bedient.
Eventek Infrarot-Thermometer
Vollständiger Preisvergleich
Das Eventek Infrarot-Thermometer reiht sich bei den besonders günstigen Modellen ein. Wer möchte, kann den Emissionsgrad von 0,95 auf 0,8 anpassen, feinere Einstellungen sind nicht möglich. Dafür lässt sich das Gerät digital kalibrieren, indem man den Messwert mit einem Referenzwert abgleicht und die Korrektur speichert. Die maximalen und minimalen Messwerte einer Messreihe können auch angezeigt werden. Mehr Funktionen stehen nicht zur Verfügung.
Mit 12:1 entspricht die optische Auflösung der Norm. Heißes Wasser meistert das Eventek mit einer Abweichung von 7,4 Grad nicht so gut, aber kaltes Wasser trifft es mit 0,9 und die Wand mit 0,17 Grad Abweichung besser. Einstecken muss das Eventek beim Zubehör, denn neben der Betriebsanleitung liegt nichts bei. Das Gerät ist aber gut verarbeitet, denn der Auslöser sitzt fest und der Griff fühlt sich nicht nach glattem Billigplastik an. Da der Preis unschlagbar tief ist, empfehlen wir das Gerät für alle, die sich ein Infrarot-Thermometer für den Casual-Gebrauch zulegen möchten.
Sovarcate HS960D
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Nicht nur in der Werkstatt, sondern auch in der Küche oder am Grill finden Infrarot-Thermometer Anwendung. Das Sovarcate HS960D etwa wird mit einem Fleischthermometer geliefert, womit die Außen- und Innentemperatur von Braten, Steak & Co. bestimmt werden können. Da man beim Zubereiten von Gerichten mit Metall und Blech reflektierende Oberflächen antrifft, ist der Emissionsgrad von 0,1 bis 1 fein einstellbar – sehr gut! Andere Mess-Modi findet man nicht, aber in der Küche sind diese nicht nötig.
Aufs Zehntelgrad genau misst das Sovarcate nicht, denn für Wand, kaltes und heißes Wasser ergaben sich 0,8, 1,1 und 14,5 Grad Abweichung im Durchschnitt. Für Lebensmittel reicht es aber, wenn die Temperatur aufs Grad genau bestimmt wird. Nur bei siedendem Wasser sollte man Vorsicht walten lassen. Außerdem werden Messungen von schrillen Pieps-Tönen untermalt, die sehr laut sind. Braucht man aber ein Thermometer für das nächste Familienfest oder die nächste Grillparty, lohnt sich der Griff zum Sovarcate HS960D.
Helect H-1020
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Das Helect H-1020- reiht sich in die Kategorie der leicht zu bedienenden Geräte ein. Verwirrt werden kann man eigentlich nicht. Dabei ist das Helect auch schön günstig. Die leichte Bedienung stammt aber von fehlenden Zusatzfunktionen, was sich wiederum negativ auf die Einsatzmöglichkeiten auswirkt. Einen Grenzwertalarm, verschiedene Temperaturmodi oder die Anpassung des Emissionsgrades sucht man vergebens, der Emissionsgrad ist auf 0,95 voreingestellt, auch Zubehör gibt es keines.
Die Genauigkeit für Wand, kaltes und heißes Wasser liegt mit 0,6, 1,3 und 9,5 Grad Abweichung im unteren Mittelfeld. In Kombination mit den fehlenden Features eignet sich das Helect für das Überprüfen von Kaffee, Schwimmbecken oder Gerichten. Für den Einsatz im Haushalt eignet es sich gut. Wer das Infrarot-Thermometer aber häufig zum Überprüfen von Bauteilen benötigt, sollte sich aufgrund der fehlenden Funktionen nach anderen Modellen umsehen.
TFA Dostmann Slim Flash
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Das TFA Dostmann Slim Flash Infrarot-Thermometer besitzt als einziges Gerät in unserem Test keine Pistolen-Form. Stattdessen wurde es für den Schlüsselbund entwickelt. Das Design richtet sich an Leute, die unterwegs die Temperatur von Flüssigkeiten oder Gerichten überprüfen möchten. Das Slim Flash Thermometer hat somit herzlich wenig mit dem ScanTemp 485 gemeinsam, denn für professionelle Einsätze ist das Modell mit einer optischen Auflösung von 1:1 nicht ausgerichtet.
Die Abweichungen bei Wand, kaltem und heißem Wasser lagen in unserem Test bei 1,9, 1,7 und 11,7 Grad Abweichung. Das ist vergleichsweise schlecht, aber bei kaltem Wasser zeigt sich ein Hoffnungsschimmer: Ist man nämlich unterwegs und möchte beispielsweise die Temperatur eines Weins ablesen, eignet sich das Slim Flash Infrarot-Thermometer gut. Für alle anderen Einsätze, vor allem im Haushalt oder sogar im professionellen Bereich, sollte man hingegen zu anderen Modellen greifen.
Tilswall IR02B
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Sobald wir unser Testgerät des Tilswall IR02B einschalten, werden wir mit einem leisen, aber auffälligen konstanten schrillen Piep- oder Pfeifton beschallt. Tilswall scheint eine Vorliebe für derartige Töne zu haben, denn ähnliches konnten wir auch beim Tilswall S1J-FE7-10 Rotations-Multifunktionswerkzeug feststellen. So laut wie die schrillen Piep-Töne des Sovarcate HS960D sind die des Tilswall Inrarot-Thermometer aber nicht.
Das Tilswall schaltet sich nach knapp 13 Sekunden aus, wenn kein Knopf gedrückt wird. Das hat uns immer wieder geärgert, weil das Infrarot-Thermometer den manuell eingestellten Emissionsgrad nicht speichert und auf die Standardeinstellung 0,95 zurücksetzt.
Bei heißem Wasser ist das Tilswall IR02B im Vergleich zu anderen Thermometern besonders unzuverlässig. Die Abweichung von satten 14 Grad im Vergleich mit unserer Kontrollmessung ist jenseits von Gut und Böse.
Mit dem Tilswall kann man nicht nur kontaktlos die Temperatur messen. Das beiliegende Kontaktthermometer, das über eine Typ-K-Schnittstelle angeschlossen wird, reißt das Ruder aber auch nicht herum. Man kann das Gerät leider nicht über die Kontakttemperatur kalibrieren. Gelegenheits-Temperaturmesser, die sich von der Beschallung des Tilswall nicht abschrecken lassen, greifen hier zu.
ThermoPro TP30
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Ohne viel Schnickschnack: Das ThermoPro TP30 bringt alles mit, was man für die kontaktlose Temperaturmessung benötigt. Es misst einigermaßen präzise, man kann den Emissionsgrad verstellen und sich die Maximal-, Minimal- oder Durchschnittstemperatur ermitteln lassen.
Das Gehäuse fühlt sich nicht ganz so wertig an, was für den Preis von knapp 20 Euro aber vollkommen in Ordnung ist. Mit einer Abweichung von 0,9 Grad für die Wand, 0,7 Grad für kaltes und 7,2 Grad für heißes Wasser, liegt das ThermoPro TP30 im soliden Mittelfeld unseres Infrarot-Thermometer-Tests.
Mit dem gut lesbarem Display und der einfachen Bedienung eignet sich das ThermoPro TP30 für gelegentliche Messungen oder den Einsatz im Haushalt. Durch den verstellbaren Emissionsgrad ist das ThermoPro TP30 eine günstigere Alternative zum Etekcity Lasergrip 800.
So haben wir getestet
Die Infrarot-Thermometer wurden in unserem Test zum einen auf ihre Genauigkeit, zum anderen auf ihre Zusatzfunktionen untersucht. Für den Genauigkeitstest wurden jeweils drei Messungen für eine Innenwand bei Raumtemperatur, kaltes Wasser und heißes Wasser mit Temperaturen über 90 Grad Celsius ermittelt. Das heiße Wasser wurde auf dem Herd erhitzt und durfte bei der Messung nicht mehr wild sieden.
Die Referenztemperatur wurde mithilfe eines GHM Greisinger GTH 175/pt Kontaktthermometers bestimmt. Bei heißem Wasser wurde darauf geachtet, dass die momentane Temperatur gleichzeitig mit Kontakt- und Infrarot-Thermometer bestimmt wurde, da sich die Temperatur schnell ändert.
Über drei Messungen pro Gerät und Material wurde die Durchschnittstemperatur berechnet und so die Abweichung bestimmt. Die Genauigkeit machte in unserer Bewertung aber nur die Hälfte des Ergebnisses aus. Die andere Hälfte machten folgende Zusatzfunktionen aus: Umstellung von Grad Celsius auf Grad Fahrenheit, Anpassung des Emissionsgrades, optische Auflösung, Art des Lasers (falls vorhanden) sowie Zusatzfunktionen und Zubehör.
Somit ergaben sich für Geräte mit höherer Genauigkeit bessere Bewertungen, aber auch für Geräte mit mehr Zusatzfunktionen oder besseren Ausgangslagen für Messungen gab es bessere Einschätzungen. Komplexere Geräte hatten somit zwar eine bessere Ausgangslage. Für jene, die auf der Suche nach einfachen Geräten sind, haben wir die einfache Bedienung im Text hervorgehoben.
Die wichtigsten Fragen
Welches Infrarot-Thermometer ist das beste?
Das beste Infrarot-Thermometer für die meisten ist das TFA Dostmann ScanTemp 485. Es misst am genausten und bietet viele nützliche Zusatzfeatures. Aber auch andere Infrarot-Thermometer aus unserem Test konnten aus dem ein oder anderen Grund überzeugen.
Wie genau ist ein Infrarot-Thermometer?
Grundsätzlich besitzen viele Infrarot-Thermometer einen Toleranzbereich von zwei Prozent. Das heißt, der tatsächliche Wert kann um bis zu zwei Prozent neben dem gemessenen liegen. Jedoch spielen bei Infrarot-Thermometern viele Faktoren eine Rolle, die das Ergebnis verfälschen könnten. Zum einen muss der genaue Emissionsfaktor angegeben werden, der wiederum selbst von der Temperatur abhängt. Zum anderen sind externe Quellen von Infrarot-Strahlung, zum Beispiel Sonnenlicht, problematisch. Auch ob der Sensor sauber ist, beeinflusst das Messergebnis.
Für welche Einsätze eignet sich ein Infrarot-Thermometer?
Sowohl Festkörper als auch Flüssigkeiten können mit Infrarot-Thermometern gemessen werden, jedoch wird bei Flüssigkeiten immer die Oberflächentemperatur bestimmt. Besonders praktisch sind Infrarot-Thermometer aber bei extremen Temperaturen, vor allem bei besonders heißen Gegenständen wie Maschinenteilen oder Werkstoffen in der Verarbeitung. Auch in der Küche können Infrarot-Thermometer nützlich sein, um schnell Messungen durchzuführen.
Kann man Infrarot-Thermometer als Fieberthermometer verwenden?
Nein! Die hier getesteten Infrarot-Thermometer wurden nicht als Fieberthermometer entwickelt, weshalb sie nicht auf Menschen angewendet werden dürfen. Insbesondere der Laser ist schädlich für die Augen, weshalb er keinesfalls aufs Gesicht gerichtet werden darf.
Wie misst man stark reflektierende Oberflächen?
Falls es das Gerät zulässt, sollte man den Emissionsgrad entsprechend tief setzen. Dazu muss man den Wert dem Material entsprechend nachschlagen. Alternativ lässt sich die Oberfläche mit einem dunklen Klebestreifen abdecken. Wartet man kurz, bis sich die Temperatur des Streifens derjenigen des Materials angepasst hat, misst man die Temperatur des Klebestreifens anstatt der Oberfläche direkt.
Was bedeutet die optische Auflösung?
Die optische Auflösung wird in einem Verhältnis X:1 angegeben, was bedeutet: Der kreisrunde Messfleck hat einen X-mal kleineren Durchmesser als die Distanz vom Infrarot-Thermometer zur Messoberfläche. Zur Veranschaulichung: Hat das Infrarot-Thermometer eine optische Auflösung von 12:1, und steht man einen Meter von der Messoberfläche weg, hat der Messfleck einen Durchmesser von etwa 8,3 Zentimetern.
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